AcI

Der AcI (accusativus com infinitivo) ist das Objekt eines Verbs der Wahrnehmung, des Wissens oder des Sprechens (also eines „Kopfverbs“) oder bestimmter unpersönlicher Ausdrücke (constat – ‚es steht fest‘).

Beispiel: Caesar turbam clamare audit.

Fragt man hier nach dem Akkusativobjekt, so erhält man als Antwort: "turbam clamare" - "die Menge schreien"
Das Akkusativobjekt besteht also aus zwei Wörtern, nämlich einem Substantiv im Akkusativ (turbam) und einem Infinitiv (clamare). Im Aci wird also das Subjekt des Satzes "Turba clamat" zum Akkusativ, das Prädikat des Satzes wird zum Infinitiv.

Übersetzung des AcI:

Grundsätzlich ist eine Übersetzung mit ", dass" zu empfehlen. Auch ist eine wörtliche Übersetzung möglich.
Also:
Caesar hört, dass die Menge schreit./Caesar hört die Menge schreien.

Beispiele:

Caesar gladiatores intrare gaudet. = Caesar freut sich, dass die Gladiatoren eintreten.
Turba leonem saevum esse gaudet. = Die Menge freut sich, dass der Löwe grausam ist. (Hier bezieht sich saevum auf leonem, muss also auch im Akkusativ stehen.)
Caesar multum sanguinem manare videt. = Caesar sieht, dass viel Blut fließt.
Aediles hodie munus gladiatorium dare scio = Ich weiß, dass die Ädile heute ein Gladiatorenspiel veranstalten. (Da munus gladiatorium ein Akkusativobjekt ist, ginge rein grammatikalisch auch: Ich weiß, dass das Gladiatorenspiel heute Ädile veranstaltet. Es muss also auch auf den Kontext geachtet werden!)

Auch können durch unterschiedliche Infinitive unterscheidliche Zeitverhältnisse vom Hauptsatz zu AcI ausgedrückt werden:

Ist der Infinitiv ein Infinitiv Perfekt (dedisse), wird vorzeitig übersetzt (Ich weiß, dass ... veranstaltet hatten)
Ist der Infinitiv ein Infinitiv Präsens (dare), wird gleichzeitig übersetzt (Ich weiß, dass ... veranstalten)
Ist der Infinitiv ein Infinitiv Futur (daturum esse), wird nachzeitig übersetzt (Ich weiß, dass ... veranstalten werden)

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